Sandra Reitbrecht, Marta Dawidowicz, Silvia Flotzinger-Aigner, Brigitte Schatzl (Vienna) p85-109
2019 Issue 2
Abstract
Der Beitrag thematisiert das didaktische Konzept des Modelllernens (auch Beobachtungslernen) und die Lehrhandlung des Modellierens, die im Kontext von Deutsch als Fremdsprache bislang wenig diskutiert werden. Neben einer einleitenden Definition der Begriffe stellt der Beitrag eine Form des Modelllernens für die DaF-Schreibförderung vor, die im Rahmen des AaMoL-Forschungsprojektes (durchgeführt im Rahmen des Förderprogramms Sparkling Science, gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung) erprobt wurde. Die Spezifika des präsentierten Modelllernkonzepts sind zum einen bestimmte Elemente, welche die Lernenden explizit zu Reflexion und Interaktion im Klassenraum anregen und damit auch ko-konstruktivem Lernen sowie der Individualität von Schreibprozessen Raum geben. Zum anderen wird in der hier gezeigten Form des Modelllernens nicht live im Unterricht modelliert, sondern Lehrpersonen entwickeln im Vorfeld sogenannte Modellvideos, also Bildschirmvideos, in denen sie ihren Schreibprozess beim Lösen einer Schreibaufgabe vorzeigen und kommentieren. Der Erstellung und Produktion solcher Modellvideos widmet sich der Beitrag ausführlich, sodass Lehrende auch Anregungen und Leitprinzipien für den Einsatz von Modellvideos in ihrem DaF-Schreibunterricht erhalten. Ein Ausblick, der sowohl weitere Einsatzmöglichkeiten als auch Forschungsdesiderata zum Modelllernen im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht aufzeigt, rundet den Beitrag ab.