José Fernández Pérez (Gießen) p.24-42
2021 Issue 1
Sondernummer zum Thema: Zum „Prinzip Erinnerung“ in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur – Ausgewählte Textanalysen.
Herausgegeben von Carsten Gansel, Anna Heidrich (Gießen) und Mariya Kulkova (Kasan)
Abstract
André Kubiczek hat sich bereits in seinem Debütroman Junge Talente (2002) mit der literarischen Darstellung von Adoleszenz befasst. Der Adoleszenzroman André Kubiczek hat sich bereits in seinem Debütroman Junge Talente (2002) mit derliterarischen Darstellung von Adoleszenz befasst. Der Adoleszenzroman Skizze eines Sommers (2016) wurde von der Kritik ausgesprochen positiv aufgenommen und erreichte eine Platzierung auf der Shortlist zum deutschen Bücherpreis. Im Jahr 2020 erschien der Fortsetzungsroman Straße der Jugend(2020). In beiden Texten geht es um die Erinnerung an die Adoleszenz in der DDR. Diesen Aspekt aufgreifend wird nachfolgend herausgearbeitet, auf welche Weise Kubiczeks Romane die ,wirkliche‘ bzw. außerliterarische Erfahrung der Adoleszenz verhandeln und inwiefern sie als eine Art Gegengedächtnis einen Beitrag zur Erweiterung des hegemonialen kollektiven Gedächtnisses leisten. Beide Texte verzeichnen unterschiedliche subkulturelle Tendenzen und spezifische Rituale des jugendkulturellen Lebens in den 1980er Jahren und erfüllen eine Archivierungsfunktion, die für die Pflege des kulturellen Gedächtnisses relevant ist.