Areale Variation in der Grammatik des Standarddeutschen – Problem oder Aufgabe?

Stephan Elspaß, Julia Engel & Konstantin Niehaus (Salzburg) p.44-64

2013 Issue 2

Abstract

Die Variation und der Wandel im Standard und in den standardnahen Registern des heutigen Deutsch können als Folgen der grundstürzenden Veränderungen gesehen werden, die das Varietätengefüge des Deutschen im letzten Jahrhundert erfuhr. Nicht von ungefähr ist deshalb das Thema ,Standardvariation’ in den Blickpunkt des Interesses von SprachwissenschaftlerInnen und DaF-LehrerInnen gerückt. Im Zuge der intensivierten Forschung zu diesem Thema sind in den Grammatiken und Wörterbüchern des Deutschen zunehmend Mängel hinsichtlich der Darstellung arealer Gebrauchsnormen zutage getreten. Dies führt die Notwendigkeit vor Augen, die dem tatsächlichen Gebrauch innewohnende Variation immer wieder neu zu erfassen und zu dokumentieren. Der vorliegende Beitrag führt zunächst in die Problematik der arealen Standardvariation unter besonderer Berücksichtigung DaF-didaktischer Fragen ein, gibt einen kurzen Überblick über das anzunehmende Ausmaß arealer Variation in der Grammatik des Standarddeutschen und präsentiert dann an drei Fallbeispielen derzeitige Möglichkeiten und Grenzen korpusgestützter Analyse. Er schließt mit einer Diskussion der Ergebnisse und einem Ausblick auf ein laufendes Forschungsprojekt.