Deutsche Märchen für die „natürliche Bildung“ der chinesischen Studierenden

Liping Wang und Wen Zheng (Peking) p.93-114

2018 Issue 2

Dossier zum Thema: DaF in China
Gastherausgeber: Michael Szurawitzki (Hamburg)

Abstract

Als Pionier der Bildungsreform fördert die Tsinghua Universität in Peking Pilotprojekte auch für innovative Seminare, in denen Deutsch gelesen und gesprochen wird. Eines davon ist Grimms Märchen – Hören, fühlen und inszenieren. In diesem Seminar werden originale deutsche Märchentexte gelesen und gehört, emotionale Reaktionen auf die Märchenrezeption anhand eines Umfragebogens ermittelt, die Märchen auf eigene Weise theatralisch umgesetzt. Dieses interdisziplinäre Projekt zielt nicht auf eine Vertiefung der Deutschkenntnisse der Studierenden ab, die aus allen Fächern außer der Germanistik kommen, sondern auf die positive Wirkung deutscher Märchen als eine weise Lebensführung mit daoistischer Philosophie auf das Denken und Handeln der chinesischen Studierenden. Dieser Beitrag wird zunächst das theoretische Konzept dieses Projekt vorstellen und dann die praktische Anwendung mit chinesischen Studierenden zeigen; schließlich werden die Ergebnisse der Umfragen analysiert und ausgewertet. Damit soll ein neues innovatives Modell für den mit der deutschen Sprache verbundenen Kurs und dessen erste Wirkungen in China vorgestellt werden.