Åsta Haukås (Bergen) p5-24
2019 Issue 1
Abstract
Diese Studie analysiert die Erfahrungen und Einstellungen von drei norwegischen Lehramtsstudierenden im Fach Deutsch, die sich im universitären Unterricht zum ersten Mal mit dem Thema Mehrsprachigkeitsdidaktik beschäftigten und die im darauffolgenden Schulpraktikum versuchten, nach mehrsprachigkeitsdidaktischen Prinzipien zu unterrichten. Nach dem Schulpraktikum wurden die Studierenden im Rahmen eines Fokusgruppeninterviews über ihre Einstellungen und Erfahrungen befragt. Die Analyse des Datenmaterials hat ergeben, dass die Studierenden eine Implementierung der Mehrsprachigkeitsdidaktik im schulischen Deutschunterricht für sinnvoll halten. Dennoch sehen sie ein, dass sie während der Praxisperiode nur teilweise mehrsprachigkeits-orientiert unterrichtet haben. Sie haben zwar die Lernenden auf Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Sprachen aufmerksam gemacht, aber die Bewusstmachung und Übertragung von vorhandenen Sprachlernstrategien wurden nicht thematisiert. Die Studierenden möchten als zukünftige Deutschlehrende mit einer Mehrsprachigkeitsorientierung unterrichten und gerne mit Lehrenden anderer Sprachfächer zusammenarbeiten. Sie sind aber nur bedingt optimistisch, ob eine Zusammenarbeit im Arbeitsalltag tatsächlich realisierbar ist.