Rana Raeisi Dastenaei; Azar Forghani Tehrani; Maxi Siegmund (Isfahan, Iran) p.81-100
2021 Iss 03
Abstract
Das Persische besitzt keine Nominalflexion und die Tiefenkasus haben in dieser Sprache keine äußeren Realisierungen. Da das Lernen der Fremdsprache bewusst oder unbewusst unter dem Einfluss des Systems der Muttersprache erfolgt, ist nicht zuletzt aus diesem Grund die Nominalflexion im Deutschen für Lernende mit der Ausgangssprache Persisch schwer zu erlernen. Dementsprechend wurden die Fehler von 58 persischsprachigen Deutschstudierenden (auf dem Sprachniveau A2) an der Universität Isfahan bei der Absolvierung einiger Kasusaufgaben untersucht und analysiert, bei welchen der Kasusformen sie größere Probleme haben. Die Ergebnisse zeigen, dass der reine Kasus Akkusativ gefolgt von der unmarkierten Kasusform Nominativ, die bei diesen Lernenden oft die anderen Kasusformen ersetzt, die einfachste Kasusform zu erlernen ist. Auch die präpositionale Kasusform Dativ und die attributiv gebrauchte Kasusform Genitiv bei den Eigennamen bereiten den Lernenden fast keine Schwierigkeiten. Dagegen erscheinen der von den (Wechsel-)Präpositionen zugewiesenen Akkusativ und der reine Kasus Dativ am schwierigsten. Auch der attributive Genitiv bei den Maskulina und Neutra im Singular wird oft mit dem Dativ verwechselt.