Exit Marrakech – eine Rückkehr zum Orientalismus?

Martina Moeller (Tunis) p111-131

2018 Issue 03

Dossier zum Thema: Literarische und filmische Alteritätsdarstellungen und ihre didaktische Aufbereitung für den DaF Unterricht

Abstract

Fiktionale Filme können das Eintauchen in und Begegnungen zwischen Kulturen auf unterschiedlichste Weise darstellen. Caroline Links Film Exit Marrakech (2013) ist ein als Vater-Sohn-Geschichte konzipierter Reisefilm, der eine Reihe von interkulturellen Begegnungen in Marokko inszeniert. Von der Filmkritik recht kontrovers besprochen scheint Links Film an Inszenierungsformen anzuknüpfen, die möglicherweise als eine Rückkehr zu Edward Saids Orientalismus gelesen werden könnten. In diesem Zusammenhang wirft der Film folgende Fragen auf: Welche Bilder Marokkos werden in Exit Marrakechentwickelt? In wie weit werden für die Darstellungen von interkulturellen Begegnungen orientalistische Klischees und Stereotype zum Zweck der Dekonstruktion rekonstruiert? Welche orientalistischen Muster bleiben bestehen? Nach der Filmanalyse untersucht dieser Beitrag abschließend die Frage, ob sich der Film für die Vermittlung von landeskundlichen Inhalten im universitären DaF-Unterricht eignet.