Destin Feutseu Dassi (Tombel, Kamerun) p20-30
2019 Issue 3
Sondernummer zum Thema: Zwischen postkolonialem Diskurs, Debatte um geteilte Geschichte und kulturelles Mittlertum
Gastherausgeber: Albert Gouaffo (Dschang, Cameroon), Guido Rings (Cambridge, UK) & Stephan Wolting (Poznan, Poland)
Abstract
Das kamerunische Schulsystem besteht aus zwei Subsystemen, dem frankophonen und dem anglophonen. Diese beiden Subsysteme bestehen wiederum aus zwei Teilen. Im ersten Teil ist die Bildung allgemein und nicht berufspraktisch orientiert, im zweiten wiederum ist sie berufspraktisch bzw. technisch orientiert. Diese Differenzierung entspricht einer Heterogenität im kamerunischen Schulsystem, das nicht einheitlich organisiert ist. Daraus resultiert, dass der fremdsprachliche Unterricht als Teil des Schulprogramms nur in den nicht-berufspraktischen Schulen gelehrt wird. Dessen Schüler haben im frankophonen Subsystem Gelegenheit, Fremdsprachen wie Deutsch, Spanisch, und seit einigen Jahren auch Italienisch und Chinesisch als Unterrichtsfach zu belegen. Mit dem Streben nach Harmonisierung des Schulsystems aber sind die oben erwähnten Fremdsprachen seit Beginn des Schuljahres 2017-2018 auch in kamerunischen technischen Gymnasien und Realschulen vertreten. Diese Erweiterung bietet neue Chancen für Germanisten und die Germanistik in Kamerun, denn die Zahl der Schüler, die Deutsch in den Schulen lernen, vergrößert sich, und folgerichtig werden mehr Deutschlehrer gebraucht. Dies bedeutet, dass die deutsche Sprache eine gesicherte Zukunft in Kamerun hat; die Unterzeichnung eines Vertrages zur Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Technologie FOTSO Victor (IUT Bandjoun) und der Firma Mercedes für den Fachbereich Mechatronik ist ein Beleg dafür.