Benjamin van Well (Peking) p.71-92
2018 Issue 2
Dossier zum Thema: DaF in China
Gastherausgeber: Michael Szurawitzki (Hamburg)
Abstract
Die Relevanz der Lyrik für den Fremdsprachenunterricht wird von einer Reihe von DaFDidaktikern/innen betont. Besonders wichtig erscheint sie für den Unterricht mit Germanistikstudierenden unter Fremdsprachenlernenden, da sie Kulturunterricht und literarisches Lernen zugleich ermöglicht. Doch Gedichte stellen mit ihren oftmals komplexen sprachlichen Bildern bereits Muttersprachler/innen vor große Herausforderungen. Den systemimmanenten Eigensinn lyrischer Sprache zu erschließen, erfordert ein hohes Maß an Analysekompetenz sowie kulturspezifischem Bedeutungs- und Sprachwissen. In dieser Untersuchung geht es um die Frage, wie man mit lyrischen Texten in der Praxis des germanistischen Fremdsprachenunterrichts in China auf hohem analytischem Niveau arbeiten kann. Dazu werden neuere lyriktheoretische Modellen von Zymner (2009) und Schönert et al. (2007) didaktisiert, in der Praxis des Literaturunterrichts an der Peking Universität erprobt und der Einfluss dieses Vorgehens auf den Rezeptions- und Sinnbildungsprozess der Studierenden untersucht.