‘Home Thoughts on Abroad‘: Zur Identität und Integration irischer ERASMUS-StudentInnen in Deutschland.

Jean E. Conacher (Limerick) p.1-20

2008 Issue 2

Abstract

Seit über 15 Jahren wächst das wissenschaftliche Interesse an den Erfahrungen von StudentInnen, die über das ERASMUS-Programm mindestens ein Semester in einem anderen europäischen Land studieren. Erste Studien stellten die gewünschten Fortschritte bei der Vertiefung der sprachlichen und interkulturellen Kompetenz in Frage, aber trotzdem betrachten Wissenschaftler, Lehrer und Studierende die ERASMUS-Erfahrung als eine der wichtigsten bei der Entwicklung junger europäischer Akademiker und betonen unerwartete Vorteile in anderen (und späteren) Lebensbereichen. Die vorliegende Studie untersucht die Erfahrungen von sechs irischen StudentInnen, die eine überdurchschnittlich sprachlich und interkulturell kompetente Gruppe bilden, und analysiert, inwiefern sie in der Lage sind, Strategien einzusetzen und Barrieren zu überwinden, um den Studienaufenthalt an einer deutschen Partneruniversität voll zu genießen und möglichst viel davon zu profitieren. Die Studie konzentriert sich auf Fragen der Identität und der Integration, die sich aus ERASMUS-Berichten und Interviews mit den Teilnehmern als zentrale Faktoren beim Erfolg im Ausland erwiesen. Die Studie zeigt, dass sogar diese Gruppe unter unrealistischen Erwartungen leidet, die ihre Integration in die einheimische Gesellschaft verhindern; wenn sie, und andere weniger engagierte StudentInnen, einen solchen Studienaufenthalt im Ausland ganz ausnützen sollen, müssen sich Wissenschaftler, Lehrer und Studierende zusammen mit tiefgehenden Fragen der Identität und der Integration offener und kritischer auseinandersetzen.