Burçin Amet (Oldenburg); Anna-Lena Schmidt (Erfurt) p.130-157
2022 Issue 01
Abstract
Durch die voranschreitende mediale Verschiebung von Lernen und Lehren ins Digitale ergeben sich im Bereich der Fremdsprachenvermittlung neue Herausforderungen. Eine davon betrifft die Kommunikationsebene: Eine unmittelbare Face-to-Face-Kommunikation ist im virtuellen DaF-Unterricht nicht mehr möglich und zudem von dem Vorhandensein einer (funktionierenden) Kamera und der Bereitschaft der Lernenden und Lehrenden, diese einzuschalten, abhängig. Durch die räumliche Trennung der Kommunikationspartner/innen ergeben sich paralinguistische Einschränkungen, die einer Untersuchung bedürfen. Dieser Artikel beschäftigt sich daher mit der Wahrnehmung der Lernenden und Lehrenden bezüglich der eingeschränkten Möglichkeit der Zuhilfenahme von Gestik und Mimik im virtuellen DaF-Unterricht. Neben einer theoretischen Einordnung der nicht zu unterschätzenden Bedeutung paralinguistischer Mittel beim Sprachenlernen/-lehren werden die Einstellungen zu dem und die Auswirkungen auf den Unterricht mit und ohne Einsatz der Kamera ermittelt. Es stellt sich die Frage, ob durch den Wegfall parasprachlicher Signale auf allen Sprachniveaustufen gleichermaßen Defizite im Lernprozess wahrgenommen werden und festzustellen sind. Die Untersuchungen liefern wertvolle Anhaltspunkte für die Weiterentwicklung des virtuellen DaF-Unterrichts.
The subject of Foreign Language Teaching faces new challenges alongside the shift of learning and teaching into the digital realm: On of them concerns the level of communication: Direct face-to-face-communication is no longer possible in virtual German as a Foreign Language classes and is furthermore dependent on the presence of a (working) camera and the willingness of learners and teachers to turn it on. The spatial separation of the communication partners results in paralinguistic limitations that require an investigation. This article, therefore, deals with the learners’ and teachers’ perception of the limited possibilities of using gestures and facial expressions in a virtual setting. Besides a theoretical classification of the not to be underestimated importance of paralinguistics in Language Learning and Teaching, we aim to determine the attitudes towards and the effects on teaching with and without the use of the camera. The question arises whether deficits in the learning process are perceived and ascertained equally at all language levels due to the omission of paralinguistic signals. The studies provide valuable information for the further development of virtual German as a Foreign Language classes.