Karina Becker (Paderborn) p6-26
2016 Issue 3
Sondernummer zum Thema: Aktuelle literarische und filmische Darstellungen von kultureller Hybridität und Mehrsprachigkeit im DaF-/DaZ-Unterricht
Gastherausgeberin: Martina Moeller (Tunis)
Abstract
Feridun Zaimoğlus deutsch-türkische Romanfiguren Serdar und Hakan fühlen sich als „Deutschländer”: In Deutschland gelten sie als Ausländer, in der Türkei als Almancı. Hier wie da erleben sie sich als hybrides Subjekt, das verschiedene Kulturen in sich aufnimmt und doch aneckt. Ausgehend von Homi Bhabhas Begriff der „Hybridität” und der Vorstellung eines „verknoteten Subjekts” werden die im Briefroman angesprochenen Identitätsprobleme eines Deutsch-Türken hinsichtlich Sprache, Kultur und Individualität diskutiert. Es zeigen sich in allen Bereichen hybride Formen, die nur an einem dritten Ort, in der Poesie und im transitorischen Raum des Flugzeugs, auflösbar scheinen. Abgeleitet werden aus den Untersuchungen fachdidaktische Anforderungen und Umsetzungsvorschläge, insbesondere im Vergleich mit Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werthers.