James Orao (Nairobi, Kenia) p62-74
2019 Issue 3
Sondernummer zum Thema: Zwischen postkolonialem Diskurs, Debatte um geteilte Geschichte und kulturelles Mittlertum
Gastherausgeber: Albert Gouaffo (Dschang, Cameroon), Guido Rings (Cambridge, UK) & Stephan Wolting (Poznan, Poland)
Abstract
In Der Weltensammler schafft Trojanow einen „revisionistischen historischen Roman”, der den kolonialen Diskurs destabilisiert. Damit trägt Der Weltensammler zur Relativierung oder gar zur Dezentrierung der europäischen Subjektpositionen bei. Im Folgenden wird aufgezeigt, wie die Störungen der kolonialen Ordnungen in Trojanows Roman inszeniert werden. Insbesondere werden die durch die Protagonisten hervorgerufenen diskursiven Konstellationen und die Grenzen der wahrgenommenen kolonialen Ordnungen hinterfragt. Mit Burton als Hauptfigur und Provokateur erzielt der Roman meines Erachtens nach eine sehr überzeugende kritische Auseinandersetzung mit Diskursen von Ordnung und Bedrohung sowie mit den Wahrnehmungsmustern in einer Zeit existentieller Unruhe.