Kersten Sven Roth (Greifswald) p.15-39
2004 Issue 2
Abstract
Der Artikel gründet auf der Annahme, dass die Chancen zur Vollendung der sogenannten ‘inneren Einheit’ Deutschlands und zur Überwindung der ‘Mauer in den Köpfen’ in hohem Maße davon abhängen werden, wie sich die Wahrnehmung der ‘Neuen Länder’ durch das übrige Deutschland in Zukunft entwickelt. Er untersucht deshalb, welche Diskurseigenarten der massenmedialen Repräsentation Ostdeutschlands in der heutigen Bundesrepublik zugrunde liegen und versucht, diese diskursgeschichtlich zu interpretieren. Den Mittelpunkt der Argumentation bilden dabei die wichtigsten Ergebnisse einer systematischen Analyse von Zeitungsschlagzeilen aus den Jahren 1993 bis 2003 (FAZ und taz). Auf ihrer Basis wird anhand von Erklärungen der Bundesregierung aus der ‘Wendezeit’ andeutungsweise aufgezeigt, welche älteren diskursgeschichtlichen Linien im ‘Sprechen über den Osten’ bis heute Wirkung zeigen. Schließlich wird die Analyse des’herrschenden’ Diskurses um einen Ausblick auf einige ‘Gegendiskurse’ ergänzt.