Zur Funktion von Gedächtnis und Erinnerung in Gusel Jachinas Wolgakinder (2019)

Carsten Gansel (Gießen); Mariya Kulkova (Kasan) p.138-165

2021 Iss 1

Abstract

Gusel Jachinas zweiter Roman öffnet den Blick auf ein Kapitel der deutschen Geschichte, das bis in die Gegenwart am Rande des kollektiven Gedächtnisses steht. So geht der Beitrag am Beispiel der Figur des Dorfschullehrers Jakob Bach dem Schicksal der Russlanddeutschen nach. Die erzählte Zeit reicht von etwa 1916 bis 1938. Ein Schwerpunkt der Darstellung liegt nachfolgend auf der Frage, in welcher Weise im Erzählvorgang Fragen des kulturellen Gedächtnisses eine Rolle spielen und wie die Hauptfigur mit den für sie traumatisierenden Ereignissen umgeht.