Carsten Gansel (Gießen); Mariya Kulkova (Kasan) p.138-165
2021 Iss 1
Sondernummer zum Thema: Zum „Prinzip Erinnerung“ in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur – Ausgewählte Textanalysen.
Herausgegeben von Carsten Gansel, Anna Heidrich (Gießen) und Mariya Kulkova (Kasan)
Abstract
Gusel Jachinas zweiter Roman öffnet den Blick auf ein Kapitel der deutschen Geschichte, das bis in die Gegenwart am Rande des kollektiven Gedächtnisses steht. So geht der Beitrag am Beispiel der Figur des Dorfschullehrers Jakob Bach dem Schicksal der Russlanddeutschen nach. Die erzählte Zeit reicht von etwa 1916 bis 1938. Ein Schwerpunkt der Darstellung liegt nachfolgend auf der Frage, in welcher Weise im Erzählvorgang Fragen des kulturellen Gedächtnisses eine Rolle spielen und wie die Hauptfigur mit den für sie traumatisierenden Ereignissen umgeht.