Issue 2/2017 - ISSN
1470-9570
Sondernummer zum Thema: Phonetik
Gastherausgeber: Klaus Geyer, Dänemark
Die Neuauflage des Duden-Aussprachewörterbuchs – eine hilfreiche Neuorientierung?
Maria Bonner, Sonderburg (pages 1-27)
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Der Artikel beschreibt verschiedene Aspekte der Kodifizierung der deutschen Aussprache
am Beispiel der Veränderungen der Neuauflage des Duden-Aussprachewörterbuchs
gegenüber den Vorgängerauflagen. Thematisiert werden die Veränderung bei der Darstellung
des deutschen Lautsystems, die Nutzerfreundlichkeit der Beschreibung, die
Eindeutschung, insbesondere englischer Fremdwörter, und die Konsistenz der
Transkription. Weiterhin wird die zusätzlich als Download erhältliche elektronische
Version mit Aussprachebeispielen daraufhin bewertet, wie hilfreich sie besonders für
Deutschlernende sein kann.
Aspekte der Aussprache von fremden und Fremdwörtern, hauptsächlich am Beispiel von Gastronymen
Peter Colliander, Kopenhagen (pages 28-37)
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Die Aussprache von fremden und Fremdwörtern wirft eine Reihe von linguistischen Fragestellungen
auf, die in der einschlägigen Literatur eher stiefmütterlich behandelt wurden,
im Gegensatz zu vor allem stilistischen und sprachpflegerischen Überlegungen von fremden
und Fremdwörtern, die sehr wohl die Aufmerksamkeit der Linguistik auf sich gezogen
haben. Der Beitrag beleuchtet kurz Aspekte wie den Umgang ausgewählter Wörterbücher
mit fremden und Fremdwörtern und den Umgang der Sprachteilhaberinnen und -
teilhaber mit solchen Wörtern. Als Untersuchungsobjekt werden vorzugsweise Wörter
aus der fremdkulturellen Kulinarik, die sogenannten Gastronyme, benutzt. Sie eignen sich
besonders gut für diesen Zweck, da sie einerseits relativ häufig vorkommen und andererseits
die Wörterbuchredaktionen vor besondere Probleme stellen.
Primary vs. subordinate stress in German compounds by Vietnamese learners
Xuan Giao Le, Vietnam (pages 38-55)
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Word stress is obviously a relevant prosodic aspect in teaching German as a
foreign language (L2), among other things because the majority of German words
are polysyllabic. On the other hand, “a large number of morphemic words [… in
Vietnamese] are monosyllabic” (Nguyễn 1967: 325). Based on this fundamental
difference between the two languages, this study investigates the aspect of word
stress in 39 German compounds, read by 10 Vietnamese learners, compared to
another group of 10 German native speakers. The relations in pitch, intensity and
duration between vowels with primary and subordinate stress were taken into
account. Results show significant differences in the parameters of pitch and
intensity between the two groups of speakers. While the German group produced
clearly higher pitch and intensity on the primarily stressed vowels in comparison
to the ones with subordinate stressed, the two types of vowels were realized with
nearly equal level of pitch and intensity by the Vietnamese group. Analysis of the
relation of vowel duration showed diverse results. The study claims a lack of
contrast between these two types of stresses in German compounds produced by
Vietnamese learners. It is further proposed that a transfer of typical prosodic
features in Vietnamese caused the attested interference in the target language.
Empirische Untersuchung zur Verbesserung der Ausspracheleistung chinesischer Studierender im Bereich der Prosodie
Xiang Li, Guangzhou (pages 56-78)
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Der Erwerb der Prosodie in der Fremdsprache Deutsch wird in China selten erforscht
und thematisiert. Im DaF-Unterricht in China werden Segmentalia immer
vor Suprasegmentalia behandelt und nehmen in Lehrwerken viel größeren Platz
ein. Es gibt wenige Übungsbücher, in denen man Erklärungen und ausreichende
Übungen zu Prosodie finden kann. Die Hypothese ist, dass ein zusätzlicher Aussprachekurs
mit passenden Zusatzmaterialien den Lernenden in China helfen
kann, ihre Ausspracheleistung im Bereich der Prosodie zu verbessern. Die Frage,
ob und in welchem Maße dies der Fall ist, soll der vorliegende Beitrag beantworten.
The show must go on: Prosodische Schrift (PW) im Vergleich mit einer symbolischen prosodie-visualisierenden Schrift
Markus Rude , Nagoya (pages 79-94)
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Gängige Schriftsysteme wurden von Native Speakers (NS) für Native Speakers entwickelt,
nicht für Sprachlernende. Prosodie ist darin nicht kodiert. Diese Forschung stellt
daher die Eignung gängiger Schriftsysteme für Sprachlernende (Non-native Speaker,
NNS) generell in Frage. In vielen Lernsituationen bräuchten sie Schriftsysteme, in denen
auch Prosodie kodifiziert ist. In diesem Beitrag wird ein solches System vorgeschlagen –
die Prosodische Schrift (Prosodic Writing / PW) – bei der Satzakzente, Intonation und
Sprachrhythmus durch bauchige Formen, Wellenformen und visuelle Rhythmen sichtbar
werden. Die Hypothesen lauten unter anderem, dass ein solches ikonisches prosodie-kodierendes
Schriftsystem intuitiv ansprechender und auch wirkungsvoller ist als eine
Schrift mit symbolischen Prosodiemarkern. Ein Experiment konnte zwei der Hypothesen
für einen Universitätskurs belegen: Die Wirkung von Prosodischer Schrift zeigte sich in
einer signifikant höheren relativen Sprechgeschwindigkeit (72 % vs. 52 % eines NS) im
Vergleich zur Symbolschrift. Das Replikationsexperiment in sechs weiteren Kursen gelang
jedoch nicht: Auch hier war die Sprechgeschwindigkeit bei PW im Mittel zwar höher,
aber nur um wenige Prozentpunkte. Dennoch könnte Prosodische Schrift – oder allgemeiner:
eine dreidimensionale Schrift – einen nützlichen Beitrag zur Prosodielehre
bzw. zum Fremdspracherwerb insgesamt leisten.
REVIEWS
Martine Dalmas, Marina Foschi Albert, Marianne Hepp und Eva Neuland (Hgg.): Texte im Spannungsfeld von medialen Spielräumen und Normorientierung. Pisaner Fachtagung 2014 zu interkulturellen Perspektiven der internationalen Germanistik
Rezensiert von Özlem Tekin, Tekirdağ (pages 95-101)
(pages 101-107)
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Katsiaryna Kanaplianik Kognitionslinguistisch basierte Animationen für die deutschen Modalverben. Zusammenspiel der kognitiven Linguistik und des multimedialen Lernens bei der Sprachvermittlung
Rezensiert von Tamara Zeyer, Gießen (pages 102-106)
(pages 101-107)
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